Taipei – 💦

Als wir unsere Reise in Taiwan starteten, verbrachten wir schon 2 Tage in der Hauptstadt. Nach 4 Wochen einmal rund um die Insel herum, sind wir nun wieder hier. Leider war das Wetter nicht auf unserer Seite und es regnete oft und viel während der Zeit in Taipei. Trotzdem versuchten wir viel Zeit draussen zu verbringen und haben so einige schöne Ecken entdeckt. 

Der beliebteste und wahrscheinlich auch authentiste Tempel Longshan war der Startpunkt unseres Tagesspaziergangs durch die Stadt. Ein eindrücklicher Tempel, der unaufgeregt im Stadtgefüge sitzt. Und auch sonst ist es schön zu sehen, wie die Tempel in der Stadt eingebettet sind und Teil der Häuserreihen werden. Weiter sind wir an unzähligen Tagesmärkten, Essensständen und vielen Grünzonen vorbeigekommen. Auch das weitläufige Areal um das Presidential Office Building war eindrücklich.

In der Stadt, wo es mehr als ein Drittel pro Jahr regnet, gibt es zum Glück unzählige Arkaden und gedeckte Vorplätze, so dass wir, wenn immer es anfing zu regnen, in den Passagen Unterschlupf fanden. So konnten wir auch an den Tagen, wo Dauerregen herrschte weitere Distanzen zu Fuss zurücklegen ohne grossartig nass zu werden. Vorausgesetzt die Schuhe sind wasserfest :). Um vom einen Stadtgebiet ins andere zu kommen, haben wir aber natürlich auch viel die Metro genutzt. Damit sind wir zum Beispiel ins etwas ausserhalb liegende Tamsui gefahren, wo Festungen und Gebäude der Kolonialzeit zu finden sind. 

Den Taipei101 haben wir zwar oft von weitem gesehen, wenn er nicht gerade von Wolken verdeckt war, doch hochgefahren sind wir nie. Die Wetterlage war einfach zu unbeständig, so dass es sich nicht gelohnt hätte hochzufahren. Aber auch so war das Wahrzeichen der Stadt sehr eindrücklich anzusehen. Wer aber die Chance hat Taipei bei strahlendem Wetter zu erleben, sollte einen Besuch des Taipei101 definitiv in Betracht ziehen. 

Kulinarisch stechen in Taipei vorallem die Nachtmärkte hervor. Der Raohe Nightmarket, ganz bei unserer Unterkunft in der Nähe, besuchten wir mehrere Male. Dort gibt es ganz viele verschiedene kleinere oder auch grössere Snacks zu erschwinglichen Preisen. Dumplings aller Art, grillierte Squid oder Rind, Obst- und Gemüsesmoothies, Nudelsuppen oder frittiertes Allerlei sind nur ein paar Dinge, die es dort zu haben gibt. Und vor Magenverstimmungen muss man hier bestimmt such keine Angst haben. 

Das NK Hostel in der Nähe des Raohe Nachtmarktes war unsere Basis. Hier hat es uns so gefallen, dass wir dort auch beim zweiten Aufenthalt unterkamen. Unschlagbar sind die Zimmer, die hoch oben gelegen eine tolle Sicht über die Stadt bieten. Und wenn man Glück hat, so wie wir, liegt das gebuchte Zimmer zur Seite des Taipei101 Towers. Auch das reichhaltige Frühstücksbuffet mit westlichen aber auch taiwanesischen Speisen ist erwähnenswert. Und auch die gute Anbindung an das Metronetz war super komfortabel. 

Nach einem Monat in Taiwan verlassen wir diese schöne und vielfältige Insel. Die Menschen waren uns gegenüber ausgesprochen offen, freundlich und ehrlich. Es war wirklich eine Freude dieses weitere grossartige asiatische Land kennenzulernen. 

Wir entschieden uns nach Taiwan in Richtung Süden weiterzureisen. Unsere nächste Destination ist Malaysia, genauer gesagt Kuala Lumpur. Wir sind gespannt was uns in diesem Schmelztigel von verschiedensten Kulturen und Glaubensrichtungen erwarten wird. 


Meinong, Taichung und Sonne Mond See – abwechslungsreiche Tage

Um von Hengchun nach Meinong zu gelangen reisten wir mit dem Kenting Expressbus zurück nach Kaohsiung (XinZuoxing). Dort stiegen wir in den Bus nach Meinong, der eine Stunde später schon ankam. Netterweise holte uns unser Gastgeber Robert vom ‚Rabbit Paul Homestay B&B‘ an der Busstation ab. 

In Meinong gibt es eigentlich nicht viel zu tun. Mit dem Velo kann man aber die schön grüne Umgebung erkunden und entdeckt dabei das ein oder andere interessante auf dem Weg. Wir konnten gratis mit Roberts Velos herumfahren und er stattete uns mit Kartenmaterial aus. So fuhren wir unter anderem zum Tiantai Tempel und ins Dörfchen Maolin, was besonders bekannt für seinen Schmetterlingswald ist. So legten wir knapp 35km zurück. Am Abend besuchten wir dann den lokalen Nachtmarkt, wo wir sichtlich aufgefallen sind. Mittlerweile haben wir uns aber an die neugierigen Blicke schon sehr gewöhnt und lächlen einfach freundlich. Dann kommt auch meistens ein herzliches Lächeln zurück. 
Wir genossen den kurzen Aufenthalt in Meinong sehr, da wir wieder einmal etwas abschalten und das ganz normale taiwanesische Leben miterleben konnten. In unserer Unterkunft, dem ‚Rabbit Paul Homestay B&B‘ fühlten wir uns auch sehr wohl. Es liegt etwas ausserhalb vom Stadtzentrum im Grünen. Dies kam uns sehr gelegen, da wir so nicht mit dem Velo durch die Stadt fahren mussten, sondern gleich gut ins Umland hinausfahren konnten. 

Da es für den Silvesterabend ziemlich schwer war eine gute Unterkunft zu finden, entschieden wir uns nach Taichung zu fahren und dort zwei Nächte über das Silvesterwochenende zu verbringen. Taichung ist die drittgrösste Stadt in Taiwan mit 2.8 Millionen Einwohnern. Viele Unterkünfte waren nicht wegen dem Jahreswechsel ausgebucht sondern, weil es genau auch ein Wochenende war, dass die letzten Ferien in Taiwan einläutete. In Taiwan wird eigentlich nur das chinesische Neujahr im Februar so richtig ausgiebig gefeiert. In Taichung gab es daher zum Ferienbeginn an diesem Wochenende unteranderem einen grossen Markt mit Essen und Spielen. Alle Leute hielten sich draussen in den Parks und Grünzonen auf und genossen das schöne Wetter. Es herrschte eine super ausgelassene Stimmung. Für uns völlig unwichtig ob dies wegen dem Jahreswechsel oder dem Ferienbeginn so war :). Gefeiert wurde am Abend aber nicht wirklich. Wir besuchten zwar noch einen Nachtmarkt, jedoch fanden in Taichung keine öffentlichen Ereignisse statt und so rutschen wir in gemütlicher Zweisamkeit ins neue Jahr. 

Von Taichung fuhren wir dann nochmals etwas ins Landesinnere an den Sonne Mond See, einer der beliebtesten Ausflugsziele im ganzen Land. Der Sonne Mond See ist wirklich sehr idyllisch umsäumt von einer Hügellandschaft. Wir fühlten uns fast etwas wie im Tessin bei so sonnigem Wetter. Da die Temperaturen super angenehm waren entschieden wir uns den Sonne Mond See mit dem Velo zu umrunden. Die knapp 25km auf und ab sind gut in einem halben Tag machbar, jenachdem wie viele Pausen und Abstecher zu Tempeln und Pagoden gemacht werden. Uns hat vorallem das neue Xiangshan Visitor Center aus Sichtbeton gefallen und die höhergelegene Pagoda ‚Ci En‘, von wo wir einen herrlichen Blick auf den See und die umliegende Landschaft genossen. Der Sonne Mond See hat seinen Namen übrigens durch seine Form erhalten. Wir können dies allerdings nur begrenzt nachvollziehen :). 

Das Kapamumu B&B in Ita Thao, wo wir zwei Nächte verbrachten, gibt es erst seit kurzem. Ita Thao ist mit dem Boot vom Hauptort Shuishe am Sonne Mond See einmal quer über den See in 5 Minuten erreichbar. Wir buchten ein Doppelzimmer und hatten keine grossen Erwartungen, da Reviews oder Bilder eher rar waren. Uns gefiel das Haus und die sehr zuvorkommende Gastgeberin auf Anhieb sehr. Die Zimmer waren sehr stylisch und grosszügig und auch das Frühstück war sehr abwechslungsreich. Noch ein Geheimtipp! 

Zum Schluss unserer Taiwanrundreise kehren wir nach Taipei zurück. Wir freuen uns nochmals ein paar Tage in dieser vielfältigen und entspannten Grossstadt zu verbringen.