Langkawi – eat, swim, sleep, repeat!

Die Fährefahrt von Georgetown bis nach Kuah auf Langkawi war eigentlich super angenehm. Das Meer war sehr ruhig und es lief ein amüsanter indischer Film, der die Überfahrt viel schneller vergehen liess. Einzig die Klimaanlage war einmal mehr unerträglich, da sie gefühlt auf Eiszeit eingestellt war. So sassen wir in Pulli und Regenjacke mit gezogener Kaputze in der Kabine der Fähre bei einer Aussentemperatur von etwa 30 Grad.

Auf Langkawi gibt es viel zu entdecken und wie es der Zufall wollte waren Jan, ein Studienfreund von uns und seine Freundin Nalain auch gerade zu dieser Zeit in Asien unterwegs. Langkawi war ein guter Ort um einige Tage zusammen zu verbringen und die Insel zu erkunden. Meist mieteten wir einen Roller um unabhängiger unterwegs sein zu können und zu den abgelegenen Stränden oder sonstigen versteckten Orten zu gelangen. Der Verkehr auf der Insel ist überschaubar, so dass es kein Problem war mit dem Roller herumzufahren.

Die Strände im Südwesten von Pantai Tengah, wo wir unsere Unterkunft hatten, waren schön und fast menschenleer, denn die meisten Leute tummelten sich am Hauptstrand von Pantai Cenang. Einzig das Wasser war nicht wirklich klar und teilweise herrscht je nach Jahreszeit sogar Quallenalarm. Doch für eine kurze Abkühlung an den heissen Tagen hat es seinen Zweck erfüllt. Das Wasser im Norden sollte angeblich klarer sein, doch konnten wir keinen grossen Unterschied entdecken. Es war zwar schon schön, doch ähnlich wie bei uns im Süden. Daher stellt sich die Frage ob sich die knapp einstündige Rollerfahrt von uns bis in den Nordzipfel lohnt.

Sehenswert und sehr schön zum baden war aber der Wasserfall ‚Seven Wells‘, bzw. der Ort oberhalb des Wasserfalles, der ‚bridge under the river‘ heisst. Um uns aber das abkühlende Bad im Wasser zu verdienen, ging eine anstrengende Wanderung auf den 700m.ü.M gelegenen Machinchang Peak voran. Die knapp 2 stündige Wanderung hinauf war vorallem kurz vor dem höchsten Punkt super anstrengend, da es sehr steil war. Und auch das schwül heisse Klima machte uns etwas zu schaffen. Oben angekommen wurden wir aber mit einer fantastischen Aussicht über Langkawi belohnt. Der steile Teil war dann zum Abstieg auch nicht ganz leicht, doch alle schafften es heil hinunter zur lang ersehnten Abkühlung. Sogar eine natürliche ‚Rutsche‘ entstand über die Jahre im Fels, welche vorallem bei den Jungs für grosse Freude sorgte.

Ein Ausflug zur bekannten Skycab, die auf einen anderen hohen Hügel nebenan führt, stand auch noch auf dem Programm. Obwohl sehr touristisch, war es trotzdem ein lustiges Erlebnis. Die Talstation ähnelt einem Disneyland mit künstlich aussehenden Häusern und überall wo man hinschaut gibt es Läden und Unterhaltung. Mit der Seilbahn, die übrigens aus der Schweiz stammt, fuhren wir hoch zum Aussichtspunkt auf ca. 600m ü.M. Von dort gibt es die Möglichkeit zur sogenannten Skybridge zu laufen. Es ist eine Art Hängebrückenkonstruktion, die zwischen zwei Hügeln der Hügelkette eingebettet ist. Wir genossen nicht nur die schöne Aussicht sondern wurden auch sehr von den anderen Touristen unterhalten. Es war lustig zu beobachten wie die Selfieposen heutzutage immer origineller werden :). Auf dem Rückweg hinunter zur Talstation wurde der Himmel dann plötzlich dunkler und es fing an in Strömen zu regnen. In einer ganz kurzen Regenpause fuhren wir zu einem nahegelegenen Warung an der Strasse und bekamen dort ein gutes und günstiges Mittagessen. Rund um die Seilbahn war dies nicht wirklich zu finden. Gemütlich assen wir verschiedenste lokalen Gerichte doch der Regen wollte nicht nachlassen. Nach etwa zwei Stunden entschieden wir uns trotzdem loszufahren, da keine Besserung in Sicht war. Immerhin bleiben die Temperaturen ja mehr oder weniger stabil warm. Am Abend regnete es immer noch ununterbrochen und wir konnten das Rauschen des Regens auf unserem Blechdach noch hören bis wir einschliefen. Am nächsten Morgen war dann blauer Himmel und Sonne angesagt und nur noch ein paar Pfützen erinnerten an den gestrigen Regentag.

Wenn es nicht gerade regnete, genossen wir ansonsten täglich vorallem die schönen Strände und das Meer. Wir profitierten auch von Jan und Nalains Hotel, da wir deren Pool mitnutzen durften. Es fühlte sich schon fast etwas an wie Urlaub vom Reisen.
Da eigentlich ganz Langkawi ein Touristenort ist, war es essenstechnisch wieder etwas schwieriger. Es gibt dutzende Restaurants entlang des Hauptstrandes von Pantai Cenang, etwa 15 Minuten zu Fuss von Pantai Tengah entfernt. Wir haben zweimal dort in der Region gegessen, waren aber meist etwas enttäuscht. Bei uns in der Nähe war das fatCupid aber ein wahrer Glücksgriff. Es gibt malayische aber auch westliche Fusionküche mit viel Fisch und Vegetarischen Gerichten, sehr lecker.

Für die ersten zwei Nächte checkten wir beim ‚Zackry Guesthouse‘ in Pantai Tengah ein. Die Zimmer sind einfach aber zweckmässig und alle Zimmer verfügen über ein separates Bad. Zu sehr moderaten Preisen kann man sich auch ein ‚Selfmade Zmorge‘ zaubern. Danach siedelten wir für weitere 4 Nächte ins ‚Pondok Keladi‘ um. Dieses kleine Anwesen etwas ausserhalb liegt idyllisch im Grünen. Wir wurden sehr herzlich empfangen und gleich noch für eine Erkundungsfahrt im Quartier ins Auto gesetzt. Die Zimmer sind geschmackvoll eingerichtet und sehr komfortabel, auch mit eigenem Bad. Die Eier des Frühstücks stammen direkt von den Hühnern vor Ort, die einem auch manchmal auf der Terrasse oder beim Frühstück selbst ‚Hallo‘ sagen. Umgeben von süssen Kätzchen und einem Hund fühlten wir uns dort sehr wohl. Und nicht zu vergessen ist der grosszügige und schöne Gemeinschaftsbereich, wo sich gute Gespräche mit anderen Reisenden ergeben.

Wir genossen es hier sehr im Westen von Malaysia. Es war sehr entspannt herumzureisen, da wir schon von anderen Südostasiatischen Ländern, wie Thailand oder Indonesien, wissen wie der Hase läuft. Auch die ausgesprochen guten Englischkenntnisse der Landsleute halfen enorm. Nach knapp drei Wochen hier im Westen von Malaysia sind wir bereit für ein nächstes Abenteuer. Wir fliegen nach Sri Lanka und freuen uns sehr auf eine uns noch fremde Kultur, Land und Leute.

Georgetown – charmant und authentisch

Nach den verregneten und kalten Tagen im Hochland freuten wir uns auf besseres Wetter. Die Insel Penang nahe der Küste war einfach zu erreichen. Es gibt zwei lange Autobahnbrücken, die die Insel mit dem Festland verbinden. So konnten wir mit dem Bus gemütlich durchfahren und mussten nicht auf eine Fähre umsteigen. Am Abend bei unserer Ankunft in Georgetown, der grössten Stadt auf der Insel, regnete es in Strömen. Trotzdem waren die Temperaturen aber sehr angenehm. 

Georgetown, mit seinen rund 200’000 Einwohnern, besitzt ein charmantes Zentrum, das noch viele Überbleibsel der Kolonialzeit beherbergt. Vorallem die Briten waren prägend für die Stadt. Viele Fassaden im Zentrum sind noch ursprünglich, jedoch gibt es im Innern der Häuserzeilen meist modern ausgebaute Cafés, Läden und Restaurants. Aber auch immer noch etliche Wohnhäuser, die nicht verändert worden sind. Wir empfanden es als gute Mischung zwischen Einheimischen und Touristen, die sich in der Stadt bewegten und die Stimmung war sehr relaxt und authentisch. Auch gibt es unzählige Streetart Bemalungen in der ganzen Stadt verteilt. Das ein oder andere gibt sogar ein lustiges Motiv her :). Die Armenian oder Stewart Street sind dafür gut geeignet. 

Einen Tagesausflug zum Nationalpark von Penang inklusive einer kleinen Wanderung unternahmen wir zur frühen Morgenstunde, da es schon sehr heiss werden kann im Verlaufe eines Tages. Ganz einfach mit dem 101 Bus fährt man vom Zentrum von Georgetown zum Eingang des Parks. Einige Wege im Nationalpark sind zwar wegen dem vielen Regen in letzter Zeit geschlossen, doch der Weg zum Turtle Beach war zum Glück begehbar. Die circa 2-3 stündige Wanderung hin und zurück ist leicht zu meistern. Wichtig ist nur, dass genug Wasser mitgenommen wird, denn obwohl der Weg die meiste Zeit im Schatten der Bäume und Pflanzen verläuft, wird einem durch die extreme Feuchtigkeit viel Wasser entzogen. Die schönen und gut begehbaren Wege führen teilweise an idyllischen Bächen und zwischen dichtem Regenwald hindurch. Am Ziel, dem Turtle Beach, angekommen, kann zwar nicht gebadet werden, da im Wasser ziemlich viele Quallen leben, doch bietet sich ein schöner Ausblick für einen Mittagssnack. 

Auch hier in Georgetown gibt es wieder die gut durchmischte Bevölkerung aus Indern, geschäftigen Chinesen, Araber etc. So auch das Essensangebot. Wir wurden schlussendlich meistens von indischen Garküchen angezogen. Die indische Küche ist für uns schon einiges vielfältiger als die Malayische, die sehr ähnlich wie die indonesische Küche ist. Dies durften wir ja schon ausgiebig ganz am Anfang unserer Reise zu genüge kosten. Unsere indischen ‚all time‘ Favoriten sind auf alle Fälle verschiedenste Lassis (Joghurtgetränk), Gemüse wie Okraschoten oder Chabis und natürlich Tandoori oder Butter Chicken. Auch zum Mitnehmen gibt es ganz viele Dinge. Getränke werden einfach in Plastiktüten geschüttet und ein Babanenroti in Packpapier, so kann man es gut unterwegs essen bzw trinken. Alle diese Gerichte sind auch eigentlich in jedem indischen Strassenladen zu haben und super fein!

Die ‚Armenian Suite‘ in der Armenian Steet bot ein super Preis-Leistungsverhältnis. Die Zimmer mit eigenem Bad waren total gemütlich und wir fühlten uns dort sehr wohl. Zu Anfang buchten wir dort 2 Nächte um zu testen wie es uns gefallen wird. Nach der ersten Nacht war schon klar, dass wir dort alle unsere 4 Nächte verbringen würden. Frühstück wird zwar keines angeboten, doch gibt es in der nahen Umgebung unzählig viele Optionen. 

Mit der Fähre reisen wir nordwärts nach Langkawi, gleich an der Grenze zu Thailand. Auch diese Insel hat viel zu bieten und wir sind gespannt auf die kommende Zeit.