Nach unserem kurzen Stopp in Fukuoka freuten wir uns auf Nagasaki. Den Meisten wahrscheinlich leider bekannt durch die Vorkommnisse im zweiten Weltkrieg, als eine U.S. Atombombe über Nagasaki explodierte. Heutzutage ist es aber eher die ausgeprägte Foodszene oder der Schiffbau wofür Nagasaki bekannt ist. Nagasaki ist wieder eine lebendige Stadt. Entlang einer tiefen Meeresbucht erstreckt sich das Stadtgebiet mit einigen Parks und diversen autofreien Fussgängerzonen. Wie in unseren Schweizer Städten gibt es auch hier oberirdische Trams anstatt eine U-Bahn.
Wir haben uns in die 40er Jahre zurück versetzen lassen und besuchten den Peace Park sowie das dazugehörige Museum über den Atombobenabwurf im zweiten Weltkrieg. Es gibt viel Videomaterial aber auch einige Überbleibsel aus der damaligen Zeit, die ausgestellt sind. Zur Zeit als wir dort waren konnten wir viele Schulklassen sehen, die diese Orte auch besuchten. Den Japanern ist es wichtig, dass dieses Ereignis nicht vergessen geht und auch die Kinder von heute informiert sind und weiter darüber sprechen. Eine solche Tragödie sollte niemals vergessen gehen.
Unsere Airbnb-Wohnung war perfekt gelegen, sodass wir das Zentrum gut zu Fuss erkunden konnten. Gleich nebenan fanden wir ein geniales Restaurant ‚Robata Asa Kisaburo‘,dass eine Art Tapas-Konzept mit japanischen Gerichten anbietet. Durch Zufall sind wir dort gelandet und haben auch am darauffolgenden Abend gleich nochmals dort gegessen. Nicht nur für frischen Fisch, sondern auch für das super Wagyu Rind ist Nagasaki bekannt. Beides haben wir im besagten Restaurant natürlich ausprobieren müssen. Das Tapas-Konzept kam uns gerade recht, denn so konnten wir noch viele andere Gerichte testen. Insgesamt waren es etwa 12 Gerichte: Wagyubeef, diverses Sashimi, gegrillte Makrele, japanischen Gurkensalat, gegrillte Bohnensprossen, crispy Huhn, gebratene Reisbällchen, und und und….jedes davon war top!
Nach drei Tagen in der Stadt machten wir noch einen kurzen Abstecher für zwei Nächte ins kleine Dörfchen Unzen, etwa 60km von Nagasaki entfernt, in den Bergen gelegen. Temperaturmässig mussten wir uns wieder auf etwas kühlere Zeiten einstellen. Es eignet sich aber sehr zum Wandern und bietet gute Möglichkeiten um einmal ein Onsen, ähnlich einem Thermalbad auf Schwefelbasis, zu besuchen. Leider darf man keine Fotos machen, da man ähnlich wie im Hamam mit einem Tuch bekleidet ist, jedoch im Wasser nackt badet. Daher sind die Geschlechter auch getrennt. Zur Veranschaulichung findet ihr aber ein Foto der Website von einem Onsen, welches wir unter anderem besucht haben. Ein heisses Bad dort kam uns gerade recht, nachdem wir eine Wanderung bei Nebel und starkem Wind hinter uns hatten und ziemlich durchgefroren waren.
Wir übernachteten im Guesthouse Tsudoi im Dorfkern. Wirklich eine herzige kleine Unterkunft mit tollen Mitarbeitern, die gut englisch sprechen. Lustigerweise trafen wir genau einen der vier Abende im Jahr, an dem es ein kleines Streetfoodfestival gab. Es waren etwa 6 verschiedene Stände da, an denen zum Beispiel Yakitori, die japanischen Fleischspiesschen, Sobanudelsuppe oder Takoyaki, die Oktopusbällchen angeboten wurden. Mit zwei anderen Reisenden aus der Unterkunft haben wir einiges ausprobiert und verbrachten einen tollen Abend.
Wir reisen weiter in Richtung Süden nach Yakushima, eine bei Kagoshima vorgelagerte Regenwaldinsel, die per Fähre innerhalb von 4 Stunden erreichbar ist.