Fukuoka – Sayonara!

Fukuoka konnten wir schon ein bisschen kennenlernen als wir von Südkorea her mit der Fähre nach Japan einreisten. Wir freuten uns nochmals ein paar Tage in dieser tollen Stadt verbringen zu können. Von Yunohira fuhren wir mit dem Zug nach Yufuin, wo wir dann auf den Bus nach Fukuoka umstiegen. Alles verlief reibungslos und mit etwas Glück bekamen wir sogar ohne Reservation gleich die letzten beiden Plätze im ersten Bus nach Fukuoka. Insgesamt dauerte die Fahrt mit Zug und Bus drei Stunden. 

Der Winter war nun auch in Kyushu angekommen. Trotz zeitweise sonnigen Abschnitten war die Temperatur gefühlt zwischen 2 bis 8 Grad Celsius. So kam sogar bei uns etwas Adventsstimmung auf. Zudem gibt es zur Zeit viele Plätze und Strassenzüge, die wie bei uns, am Abend mit Lichterketten erhellt sind. Und auch sonst sieht man überall Unmengen an Weihnachtsdekoration. Sogar Weihnachtsmärkte sind zu finden und wir haben tatsächlich auch noch einen Glühwein getrunken :). 

Ansonsten genossen wir einfach das Stadtleben. Wir spazierten im Ohori Park, besuchten den Fukuoka Tower, inklusive super Aussicht über die Stadt und haben uns das eine oder andere gute Essen gegönnt. Es war ein super Abschluss für unsere schöne Zeit in Japan. 

Nach knapp 4 Wochen die wir in Kyushu verbracht haben, sagen wir voller guter Erinnerungen ‚auf Wiedersehen‘. Wir werden von Fukuoka direkt nach Taipei fliegen und freuen uns schon sehr auf die kommende Zeit in Taiwan. 

Beppu – What the hell…

Wie schon etwas vermutet, ist Beppu ein beliebtes Reiseziel, da bekannt für seine Onsenbäder und die sogennanten ‚Hells‘. Das sind äusserst heisse Quellen, in denen aber nicht gebadet werden kann. Dadurch kommen das ganze Jahr viele Touristen hierher und wir waren vorab etwas unsicher, ob wir überhaupt nach Beppu fahren sollen, da es ansonsten nicht viel zu bieten hat und auch die Stadt selbst nicht wirklich attraktiv schien. Da wir aber noch Zeit hatten und eigentlich sowieso in diese Richtung reisten, blieben wir trotzdem für ein paar Tage. Mit dem Bus von Aso her kommend war Beppu etwa in 2 Stunden zu erreichen. 

Wir übernachteten in einer Airbnb-Wohnung, die etwas abseits vom kleinen Zentrum rund um den Bahnhof lag. Sie war aber nahe des ‚Hells‘ Quartieres und in der Umgebung gab es einige Restaurants. Einen Abend probierten wir sogar ein indisches Restaurant aus, da es gleich um die Ecke unserer Wohnung lag und einen netten Eindruck machte. Dies war eine willkommene Abwechslung und hat uns gut gemundet. 

Das Wetter in Beppu war zwar sonnig aber eisig kalt, da ein starker Wind vom Meer her blies. Deshalb haben wir uns nicht so sehr hinreissen lassen können um gemütlich durch das Zentrum um den Bahnhof zu schlendern. Und wenn wir schon in Beppu sind, dachten wir uns, mussten wir natürlich wenigstens eine ‚Hell‘ besucht haben. Wir haben uns für die unspektakulärste Hölle entschieden, die keinerlei Tiere involviert. Ja, es gibt eine Hölle mit Krokodilen, Affen oder sogar mit einem Nilpferd, welche sehr beliebt bei asiatischen Touristen ist. Wir wollten dies aber auf keinen Fall unterstützen. Eigentlich hätten wir einen kleinen Eintritt bezahlen sollen, doch weil wir nicht den richtigen Eingang gefunden haben, standen wir plötzlich vor den heissen Quellen ohne einen einzigen Yen bezahlt zu haben :). Und im Nachhinein hat sich der Besuch sogar noch gelohnt. Die extrem heissen Quellen sind schon sehr beeindruckend und ein schönes Gewächshaus, dass mit der Hitze der Quellen beheizt wird, konnten wir auch noch betrachten. Ansonsten füllten wir den Tag mit Lesen und Recherchieren in einem kleinen herzigen Café. 

Am anderen Tag war das Wetter etwas milder und wir entschieden uns aus der Stadt in Richtung See Shidakako zu fahren, um einen gemütlichen Tag dort zu verbringen und etwas die Ruhe zu geniessen. Der See ist wirklich sehr idyllisch gelegen und im Sommer sehr beliebt zum Zelten. Sogar jetzt bei diesen Temperaturen waren einzelne Camper am See zu finden. Wir genossen die Ruhe und fanden sogar ein schönes Plätzchen um Mittag zu essen und ehe wir uns versahen ging die Sonne auch schon wieder unter. 

Nach 2 Tagen in Beppu hiess es für uns Rucksäcke packen, denn wir gönnten uns eine Nacht in einem Ryokan, in dem wir bis jetzt noch nie übernachtet haben. Dieses traditionelle Gästehaus liegt in Yunohira, einem sehr idyllisch gelegenen Dörfchen. Das ‚Shimizu Ryokan‘ ist ausgestattet mit 5 Zimmer und einem eigenen Onsenbad. Die Zimmer sind mit Tatamimatten ausgelegt und traditionell eher introvertiert. Nachdem wir unsere Kleider gegen eine Yukata tauschten und unserem Nachmittagstee austranken, nahmen wir ein Bad im heissen Onsen. Wir kamen uns vor wie in einem Wellnesshotel, wo man die ganze Zeit mit Bademantel herumlaufen darf, da sich die Yukata so anfühlte :). Zu unserem Aufenthalt gehörte auch ein japanisches Kaiseki Menu am Abend. Ein wunderbares mehrgängiges Menu mit rohem Fisch, grilliertem Fleisch und ganz vielen anderen Köstlichkeiten, ein Traum! Standesgemäss schliefen wir in einem Futon auf den Tatamimatten. Nicht für jedermann geeignet, da es sich nicht so weich wie eine Matratze bei uns anfühlt, doch wir hatten eine erholsame und angenehme Nacht. Zum Abschluss unseres Aufenthaltes bekamen wir ein reichhaltiges Frühstücksset serviert. Unteranderem mit Reis, Fisch, Tofu und kleineren Nebengerichten. Auch sehr fein gemacht, doch für uns wird wohl der Geschmack von Brot und Müesli am Morgen immer Vorrang haben :). Es war sehr schön jetzt endlich auch einmal in einem Ryokan gewesen zu sein und sich verwöhnen zu lassen. Ein weiteres schönes Erlebnis, das wir in Japan machen durften. 

Der Kreis schliesst sich und wir gehen nun zurück nach Fukuoka, wo wir unsere Reise in Kyushu gestartet haben.