Battambang – tuktuk, tuktuk

Wir verliessen Phnom Penh mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Doch so schön es war, freuten wir uns auf ein etwas ruhigeres Städtchen. Die Busfahrt von Phnom Penh nach Battambang war die Beste, dir wir je hatten :). Keine grosse Verspätung, nicht überfüllt und mehrere Stops, um sich etwas die Füsse zu vertreten. Nach 6h kamen wir dann in Battambang an. Am Busbahnhof wartete auch schon ein Tuktukfahrer mit einem Zettel mit unseren Namen drauf, der uns zu unserer Unterkunft brachte :).

Obwohl Battambang ein eher kleines Städtchen ist mit einem überschaubaren Zentrum, ist es die zweitgrösste Stadt in Kambodscha. Wer hätte das gedacht. Neben ein paar coolen Cafés, guten Restaurants und einem guten Markt bietet es nicht sehr viel. Trotzdem war es schön hier etwas länger zu bleiben und den kambodschanischen Alltag etwas zu erleben.

Die meisten interessanten Orte liegen etwas ausserhalb von Battambang und sind etwas schwieriger auf eigene Faust zu erkunden. Deshalb haben wir einen halben Tag ein Tuktuk gemietet und sind einen Tempel anschauen gegangen und haben gesehen wie Reispapier, Reiswein, Reisnudeln und Reis im Bambusstab gemacht wird. Das Tuktuk teilten wir uns mit einem sehr netten Pärchen aus Utrecht, welche auch in der selben Unterkunft übernachteten. Unser Fahrer Huot war ein sehr lustiger Typ. Er war total gesprächig und erzählt uns während der Fahrt auch viel über die örtliche Natur und die Landwirtschaft. Total überrascht waren wir als Huot plötzlich von den Berner Young Boys redete :). Wir hätten niemals gedacht, dass er diesen Fussballclub kennt. Doch er ist ein totaler Fussballfan und kennt sich im europäischen Fussball bestens mit den Clubs aus :). Wir genossen den halben Tag sehr. Huot wollte mit uns dann am nächsten Tag noch eine andere Tour machen, doch für uns hatte es gereicht. Stattdessen haben wir noch einen kambodschanischen Kochkurs besucht :). Er war zwar nicht so ausführlich, wie in Kanchanaburi bei Noi, jedoch ein angemessener Umfang für das was wir bezahlten. Wir bekamen auf jedenfall einen guten Einblick in die kambodschanische / khmer Küche.

Um von unserem Guesthouse ins Zentrum zu gelangen, konnten wir glücklicherweise gratis Velos benützen. Dieses Angebot nutzten wir jeden Tag. Eines Abends als wir vom Jaan Bai Restaurant, übrigens ein super gutes Restaurant, in Richtung Velos liefen, welche wir vor einem Café um die Ecke abgeschlossen haben, waren sie nicht mehr da. Unglücklicherweise hatte das Café, welche auch Velos vermietet, unsere abgeschlossenen Velos in ihre Garage gestellt. Natürlich war niemand mehr zu erreichen und wir mussten mit einem Tuktuk nach Hause fahren. Am nächsten Morgen, bevor wir mit dem Bus Battambang verliessen, mussten wir deshalb wieder kurz in die Stadt um die Velos beim Café zu holen. Die Betreiber des Cafés haben fälschlicherweis gedacht die Velos seien ihre, welche ein Gast abgeschlossen hatte. Zu dumm für uns. So war der Morgen, an dem wir Battambang verliessen noch etwas hektisch.

Die drei Nächte verbrachten wir im sogenannten My Homestay Battambang. Der Besitzer Kun gab sich sehr viel Mühe und wir fühlten uns sehr wohl. Die Zimmer mit Bad waren auch sehr schön und sauber.
Jeden Abend nachdem wir „nach Hause“ kamen, gab uns Kun oder eine seiner Kinder ein Schälchen frisches Obst als Bettmümpfeli :). Das Khmer Frühstück war jedoch nicht so sehr unser Fall. Wir haben uns einfach noch nicht wirklich an gebratenes Fleisch mit Nudeln oder frische Frühlingsrollen zum Frühstück gewöhnen können. Wir gaben uns aber Mühe und haben wenigstens die Hälfte davon gegessen. Ansonsten ist das Guesthouse sehr zu empfehlen.

Wir machen uns nun auf den Weg nach Siem Reap, unser letzter Halt in Kambodscha. Dort warten unzählige Tempel auf uns. Wir freuen uns aber schon darauf, da wir seit Thailand nicht mehr all zu viele besichtigt haben.

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Phnom Penh – eine entspannte Grosstadt

Wir verliessen Kratie morgens um 7 Uhr etwas hektisch. Da wir nicht gedacht hätten, dass der Minivan pünktlich erscheint, waren wir noch mit unserem Frühstück beschäftigt, als er angefahren kam :). Die Fahrt verlief dann so wie gewohnt etwas stockend. Ein paar Mal wurden verschiedenste Dinge ein- und wieder ausgeladen, wir haben sogar eine 180 Grad Wendung gemacht und sind für 15 Minuten in die entgegen gesetzte Richtung gefahren. Wir dachten uns schon, dass dies wohl wieder ein langer Reisetag werden würde. Während der Fahrt konnten wir uns wenig bis gar nicht orientieren, denn es gab keine Meilensteine am Strassenrand, wie sonst üblich. Auf unserer Karte vom Lonely Planet war eine grosse Brücke beschriftet, etwa auf halber Strecke. Unserer Meinung nach fuhren wir 4h bis wir diese Brücke überquerten und wir waren uns nun sicher, dass wir wieder einmal viel zu spät ankommen werden. Doch diese Annahme war total falsch, denn eine halbe Stunde später hielt der Minivan und wir mussten aussteigen. Wir waren total verwirrt zu diesem Zeitpunkt und realisierten erst einen Moment später, dass wir schon in Phnom Penh angekommen sind. So kann man sich täuschen :).

Phnom Penh ist mit seinen ca. 2 Millionen zwar schon eine Grosstadt, jedoch fühlten wir uns überhaupt nicht wie in einer. Die Stadt hat uns, entgegen ihrem etwas zweifelhaftem Ruf, total gut gefallen. Das Leben hier verläuft sehr entspannt und bringt wenig Hektik einer Grosstadt mit sich. Und die Menschen sind sehr freundlich und zuvorkommend, aber nicht angestrengt freundlich. So fühlten wir uns sehr wohl und auch sehr sicher hier. Englisch ist hier weit verbreitet, so konnten wir uns eigentlich immer gut verständigen. Ein paar Worte können wir schon auf Khmer sagen, jedoch ist es etwas schwieriger als laotisch oder thailändisch :).
Auch der Verkehr ist nichts im Vergleich zu Bangkok oder anderen asiatischen Grosstädten. Deshalb war es auch sehr angenehm in den zahlreichen Cafés und Restaurants an der Strasse zu sitzen und das Treiben der Stadt mitzuverfolgen. Es gibt auch zahlreiche kleinere Grünflächen, die von den Phnom Penhern rege genutzt werden um Sport zu treiben oder einem Kaffeeklatsch nachzugehen. Unter anderem ist die Promenade am Tonle Sap Fluss oder der Park quer zum Independance Monument ein toller Ort zum Verweilen.
Wie aber in jeder grösseren Stadt gibt es auch hier Tuktukfahrer und zwar zu Hauf. So mussten wir mindestens jeden Tag 20 Anfragen abweisen. Zumindest war es mit einem einfach „Nein, Danke!“ dann auch kein Thema mehr und wir wurden nicht verfolgt, wie wir es auch schon erlebt hatten. Phnom Penh ist aber auch eine sehr arme Stadt und obwohl wir schon in anderen sehr armen Gegenden waren, wurde uns die Armut der Leute noch nie so krass aufgezeigt wie hier. Es gab sehr viel Bettler auf den Strassen, Mütter mit einem Baby auf dem Arm, Männer mit Behinderungen, Verbrennungen oder dergleichen. Gerne würde man ihnen schon etwas geben oder abkaufen, aber allen kann man ja nicht. Manchmal haben wir etwas kleines zu Essen, was wir mithatten oder etwas Kleingeld gegeben.

In Phnom Penh gibt es viele Institutionen, die sich für behinderte Leute, Leute mit Misshandlungen oder Weisen einsetzen. So besuchten wir zum Beispiel an einem Abend das „Dine in the Dark“ Restaurant. Das Konzept funktioniert ähnlich wie jenes der blinden Kuh. Sie gibt blinden Leuten eine Arbeit und den Zugang zu Bildung. Unsere Kellnerin für den Abend, Honey, ist eine sehr lustige aufgestellte Person und wir genossen es mit ihr über ihr Leben und ihre Träume zu sprechen. Eine super Sache und lustige Erfahrung :).

An einem ganzen Tag haben wir die sogenannten Killing Fields ausserhalb und das S-21 Gefängnis in der Stadt besucht. Dies war ein sehr bedrückender und bewegender Tag für uns. Auch wenn wir uns schon etwas vorab über den geschichtlichen Hintergrund der Khmer Rouge informierten, waren wir uns nicht bewusst, dass das ganze ein solches Ausmass annahm und erst vor gut 30 Jahren zu Ende ging. Von insgesamt 8 Mio. Kambodschaner wurden zwischen 1975 und 1978 2.2 Mio. hingerichtet. Das muss man sich mal vorstellen. Einfach schrecklich! Es war aber gut, dass wir diese Orte besuchten, da wir so etwas besser die heutigen Lebensumstände Einzelner verstehen können, für welche die Zeit der Khmer Rouge nie in Vergessenheit geraten wird.

Die 4 Nächte verbrachten wir im Nawin Guesthouse. Es war super zentral gelegen. So konnten wir eigentlich alle Sehenswürdigkeiten in der Stadt zu Fuss erreichen. Die Zimmer waren gut mit täglichem Service und das Personal war ausserordentlich freundlich.
Den Silvesterabend verbrachten wir mit gutem Essen und Trinken. Von einer Bar über den Dächern hatten wir dann auch gute Sicht auf das Feuerwerk um 00:00. Lustigerweise waren die Kambodschaner auch total in Feierstimmung gewesen, obwohl ihr Neujahr eigentlich erst mitte April stattfindet. Die Kambodschaner feiern halt einfach gerne :).

Für uns geht die Reise weiter nach Battambang. Ein ruhigeres Örtchen etwa 6h Busfahrt in Richtung Nordwesten, welches für seine umliegende schöne Natur bekannt ist.

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