Kyoto – Tempel, Shintō-Schreine, Sushi und Starbucks

Die Überfahrt mit dem Bus von Hiroshima nach Kyoto verlief sehr angenehm. Es war auch einmal schön nicht über Nacht zu fahren und die Umgebung etwas mehr zu sehen.

Kyoto ist eine riesengrosse Stadt. Irgendwie haben wir uns schon an die Masstäblichkeit von Hiroshima gewöhnt gehabt und uns vorgestellt, dass wir an die meisten Orte von unserer Unterkunft aus laufen können, doch Fehlanzeige. Wir hatten uns total verschätzt :). Im Nachhinein mussten wir feststellen, dass dies an Hiroshima sehr angenehm war. Doch hier mussten wir uns schon etwas umgewöhnen und nahmen oft die Metro oder einen Bus.

Kyoto hat kulturell gesehen extrem viel zu bieten. So verbrachten wir die meiste Zeit damit Tempel und Schreine anzugucken oder sonstige Quartiere zu durchstöbern. Obwohl die Sonne meistens schien, war es total kalt und windig, daher mussten wir all paar Stunden einen Zwischenstopp einlegen, um uns wieder etwas aufzuwärmen :). Da unser Pocket-Wifi nicht so toll funktionierte, verbrachten wir diese eigentlich immer im Starbucks :). Dort gibt es super guten Kaffee, sogar günstiger als in der Schweiz und schnelles Internet :). So waren unsere Tage geprägt von japanischer Kultur gemischt mit westlichem Kaffeegenuss.

Wir unternahmen auch noch einen Tagesausflug nach Nara. Diese kleinere Stadt liegt etwa 30min Zugfahrt entfernt und bietet kulturell auch sehr schöne Dinge. Speziell war, dass überall Rehe zu sehen waren. Dies war aber auch kein Wunder, da sie von den Menschen gefüttert werden. Es gibt sogar spezielle Stände, wo man Futterkekse kaufen und die Tiere dann füttern kann. Es war total lustig mitanzusehen, wie sie zum Teil Leuten nachgelaufen sind, als das Essen alle war und jene dann total erschreckt waren, dass ein Reh in ihre Tasche oder Jackenzipfel beisst :).

Unsere Unterkunft war wieder einmal eine Wohnung, die wir über Airbnb fanden. Sie war super schön und gross und wir konnten es total ausschöpfen, da es bei solch kaltem Wetter sehr angenehm war etwas Zeit zu Hause zu verbringen :).

Kurz bevor wir den Nachtbus nach Tokio nehmen wollten, erhielten wir noch eine unschöne eMail der Busfirma, dass unser Bus nicht fahren würde. Das Wetter wäre nicht gut um die Fahrt in Angriff zu nehmen. Wir waren sehr genervt und mussten uns somit am Abend um 20 Uhr noch ein Zimmer in einer Jugendherberge suchen. Wie fast schon erwartet, war das einzige Zimmer, dass noch 2 Betten frei hatte, ein Sechsbettzimmer. Diese Nacht war deshalb auch nicht wirklich erholsam, da etwa die Hälfte der Personen im Zimmer schnarchten. Wir gehörten nicht dazu :). Etwas Gutes hatte die ganze Situation dann doch noch. Wir planten somit am nächsten Morgen mit dem Schnellzug nach Tokio, unser letzter Stop in Japan, zu fahren. Dies wird sicher auch ein Erlebnis werden :).

20140217-204147.jpg

20140217-204352.jpg

20140217-204414.jpg

20140217-204658.jpg

20140217-204723.jpg

20140217-204806.jpg

20140217-204856.jpg

20140217-205006.jpg

20140217-205232.jpg

20140217-205312.jpg

20140217-205404.jpg

20140217-205607.jpg

20140217-205801.jpg

20140217-210039.jpg

20140217-210150.jpg

20140217-210205.jpg

Hiroshima – der erste Schnee

Der Nachtbus von Tokio nach Hiroshima fuhr pünktlich los, wie das in Japan ja zu erwarten war :). Wir fuhren mit Willer Express, bei welchen wir einen Dreitagespass lösten und so an drei Tagen unserer Wahl eine Fahrt überall hin in Japan antreten können. Im Vergleich zu den Schnellzügen war diese Option einfach massiv günstiger und zudem sparten wir uns auch noch eine Übernachtung. Der Bus war ziemlich komfortabel. Selten hatten wir soviel Platz für unsere Beine, bequeme Kopfkissen und Decken falls einem kalt war. Über diesen Komfort waren wir umso mehr froh je länger die Reise dauerte und die Reise sollte sehr lange dauern :). Bereits bei einem frühen Halt nach etwa 4h schneite es heftig. Der Schneefall lies die ganze Nacht kaum nach, was natürlich zu massiven Verkehrsproblemen führte. Unsere Fahrt dauerte schlussendlich anstatt 12h volle 18h. Es kann halt nicht immer alles perfekt laufen, auch in Japan nicht :). Wir nahmen es gelassen und waren froh heil angekommen zu sein. Wie wir später erfuhren, waren es die heftigsten Schneefälle die Japan seit Jahrzenten erlebte. Der Bahnverkehr war teilweise lahmgelegt, Flughäfen stellten den Betrieb ein, Dutzende Autounfälle und leider insgesamt 11 Tote und über 1000 Verletzte.

Hiroshima zeigte sich am anderen Tag dann aber bereits wieder sehr freundlich. Die Sonne schien den ganzen Tag und die Temperaturen waren auch etwas gestiegen. Dies war ein perfekter Tag um das Zentrum zu Fuss zu erkunden und im Peace Memorial Park einige Stunden zu verbringen. Der Park ist sehr gepflegt und gut besucht, wobei sich die Leute aber gut verteilen.
Zudem besuchten wir das Museum zum Gedenken an die Opfer des Atombombenangriffs 1945. Der Rundgang war gut aufgebaut und total informativ. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.
Uns hat Hiroshima sehr gut gefallen. Es war ganz anders als in Tokio, da die Stadt von kleinen Bergen umgeben und von mehreren Flussarmen durchzogen ist. Hier fühlten wir uns schon etwas näher an der Natur.

Auch hier verbrachten wir die zwei Nächte in einer Airbnb Unterkunft. Dieses Mal hatten wir aber eine Wohnung ganz für uns allein :). Sie war mehr im japanischen Stil. Es gab ein Zimmer mit Tatamimatten ausgelegt, wo wir assen und schliefen. Das Schlafen am Boden auf den Tatamimatten war erstaunlicherweise sehr bequem und wir hatten einen sehr erholsam Schlaf. Dann war da noch eine ganz kleine Küche und ein noch kleineres Bad. Für die zwei Nächte reichte es aber völlig aus.

Unser nächster Halt ist Kyoto. Es liegt etwa auf halber Strecke nach Tokio. Wir freuen uns schon auf etwas mehr ursprüngliches Japan und hoffentlich bekommen wir auch eine Geisha zu Gesicht :).

20140210-224244.jpg

20140210-224438.jpg

20140210-224804.jpg

20140210-224818.jpg

20140210-224918.jpg

20140210-225314.jpg

20140210-225331.jpg

20140210-225438.jpg

20140210-225553.jpg

20140210-225604.jpg

20140210-225703.jpg

20140210-225949.jpg