Kataragama, Tangalle&Talalla – Tiere, Strand&Meer

Von dem höhergelegenen Ella machten wir uns auf nach Kataragama weiter südlich. Die Fahrt mit dem Bus war direkt und dauerte nur etwa drei Stunden, daher für uns ziemlich gemütlich. Kataragama ist neben Tissa der zweite Ort, von wo man den Yala Nationalpark erkunden kann. Wir wählten Kataragama als Ausgangsort, da es viel weniger Leute und somit weniger Jeeps gibt, die von hier eine Safari starten.

Als wir vor unserem Homestay aus dem Tuktuk ausstiegen und etwas ungläubig angeschaut wurden, wussten wir schon, dass etwas nicht stimmen konnte. Es stellte sich dann heraus, dass beide Zimmer für die erste von zwei Nächten schon besetzt waren und es ein Problem mit der Abstimmung von direkten Buchungen und jenen über booking.com gab. Für die erste Nacht wurden wir dann also in ein nahegelegenes Hotel einquartiert und auch die Kosten wurden dafür übernommen. Spontan wurden wir sogar dann auch noch zum Abendessen eingeladen. Alles hätte nicht so einfach geklappt wäre Upul nicht gewesen. Er ist der ältere Bruder des jungen Homestay-Besitzers und war per Zufall vor Ort, da er im Winter immer seine Familie in Sri Lanka besucht. Wir fanden dann heraus, dass er schon seit mehr als 10 Jahren in Bern lebt und von dort Rundreisen nach Sri Lanka organisiert. Und auch die zwei Zimmer des Homestays seiner Familie hat er finanziert. Ein wirklich bemerkenswerter Typ mit vielen guten Ideen und Drang etwas zu erreichen und Dinge zu verändern. In Bern hat er auch längere Zeit Stadtführungen mit einem Rikscha durchgeführt und war schon zwei Mal zu Gast bei „Aeschbacher“. Falls sich jemand für seine persönliche Geschichte interessiert, könnt ihr über diesen Link mehr zu ihm, seiner Arbeit und seinen Rundreisen erfahren: www.swisslankareisen.com

Nach dem harzigen Start konnten wir uns dann endlich auf die Safari am nächsten Tag freuen. Unsere Entscheidung von Kataragama zu starten war goldrichtig. Von dieser Seite her konnten wir die Jeeps an einer Hand abzählen. Von Tissa hingegen sollen angeblich mehr als 100 Jeeps aufbrechen. Im Yala Nationalpark sind vorallem die freilebenden Leoparden ein Highlight. Wir wussten schon von Anfang an, dass es schwierig werden würde, welche zu Gesicht zu bekommen. Wir wünschten uns aber natürlich trotzdem unter den Glücklichen zu sein. Von morgens 6 Uhr bis abends 18 Uhr waren wir unterwegs. Wir sahen junge Elefantenbullen, farbige Vögel, Wasserbüffel und Pfaue. Alles sehr interessant zu beobachten, doch von Leoparden keine Spur – nicht ganz. Zeitweise hat unser Fahrer Abdrücke im Sand gefunden, doch den Tieren begegneten wir trotzdem nicht. Bis zum Schluss gaben wir die Hoffnung nicht auf, doch ohne einen Leoparden zu sehen fuhren wir in Richtung Ausgang. Nachdem wir uns beim Ausgang abmeldeten fragte unser Fahrer, ob er noch eine ganz kurze Zusatzrunde ausserhalb, gleich neben dem Park, machen soll. Wir stimmten zu, doch glaubten nicht mehr daran einen Leoparden zu entdecken, da gleich zu Anfang ein Bus auf der Strasse zu fahren kam. Nach ein paar weiteren Minuten waren wir kurz davor dem Fahrer zu sagen, er solle doch umdrehen. Es war schon fast dunkel und die Rückfahrt würde auch noch ein Weilchen dauern. Und dann plötzlich aus dem Nichts überquerte doch tatsächlich ein Leopard die Strasse und verschwand im Gebüsch. Wir stoppten natürlich sofort daneben und warteten ab, was das Tier nun machen würde. Es guckte interessiert aus dem Gebüsch und lief dann ziemlich unbeeindruckt auf eine Lichtung zu, bevor es im Wald verschwand. Wir konnten es in dem Moment kaum fassen und waren total überrumpelt. Wir konnten den Leopard aber ausgiebig beobachten, da er sich uns förmlich präsentiert hat. Ein so schönes Tier. Diesen Moment hatten wir ganz für uns allein, einfach nur WOW! Total geflasht fuhren wir nun zurück ins Kataragama Homestay, wo wir natürlich von unserem Erlebnis berichten mussten. Nach einem feinen Abendessen fielen wir total müde aber sehr zufrieden ins Bett.

Nach zwei Nächten im Kataragama Homestay fuhren wir weiter in Richtung Küste. Nach knapp 3 Wochen in Sri Lanka wurde es nun Zeit für etwas Strand und Meer. In Tangalle fanden wir das ‚Tamarind Blue‘. Es war optimal gelegen, nahe des Goyamboka Strandes, der gut zum Baden geeignet ist. Andere Strände entlang der Südküste sind zwar schon schön, doch das Meer meist mit hohen Wellen bzw starker Strömung. Dort blieben wir für drei Nächte. Schlussendlich waren wir aber gar nicht so oft am Strand :). An zwei Tagen mieteten wir einen Roller und erkundeten die Umgebung. Wir besichtigten zwei eindrückliche Tempel und fuhren der Küste entlang. Die Abende verbrachten wir aber dann meistens wieder bei uns in der Nähe.

Nach drei Tagen reisten wir 20km weiter der Küste entlang in Richtung Westen nach Talalla. Dies war ein Tipp von Upul, dem Stadtberner aus Kataragama. Hier war es nochmals um einiges ruhiger und auch das Örtchen ist noch nicht wirklich bei Reisenden bekannt. Wir genossen es sehr am schönen Strand zu liegen und ab und an zur Abkühlung ins Nass zu springen. Die Wellen waren gerade so gross, dass es noch Spass machte darin herum zu hüpfen. Das Wasser war glasklar und der Sandstrand fein und vorallem sauber. Die drei Tage haben wir dann auch komplett am Strand verbracht. Dies war auch wieder einmal schön und sehr erholsam.

Wir übernachteten im ‚Sunshine Beach‘ gleich 10m hinter dem Strand. Die Zimmer waren sehr schön und sauber. Jeglich in den Erdgeschosszimmern waren sehr viele Mücken, die es irgendwie auch immer mal wieder durchs Mückennetz geschafft haben. Nach einer Nacht konnten wir dann aber ins Obergeschoss wechseln, wo es lustigerweise dann überhaupt keine Mücken hatte :). Das dazugehörige Restaurant servierte super srilankisches Frühstück und Abendessen. Vorallem die Curries und der frische Fang des Tages wurden super zubereitet.

Nach fast einer Woche an der Küste mit Strand und Meer möchten wir wieder etwas mehr zur Geschichte Sri Lankas erfahren. Wir sind gespannt was das koloniale Städtchen Galle, im Südwestzipfel des Landes, für uns bereit hält.

Ella – 🚂

Um nach Ella zu gelangen traten wir zum letzten Mal die Fahrt mit dem hellblauen Zug an. Wir haben uns schon diverse Strategien überlegt, wie wir am besten in den Wagon gelangen und einen Sitzplatz ergattern können. Doch alles hilft nichts wenn der Zug nicht kommt. Vorher immer ziemlich pünktlich, war er dieses Mal nämlich um satte zwei Stunden zu spät. Da die Fahrt von Haputale nach Ella aber nur gerade knapp eine Stunde dauert nahmen wir es gelassen. Als der Zug dann vorfuhr hüpften wir schnell in einen 3.Klasse-Wagen und hatten sogar Platz zum sitzen. Doch wir merkten schon, dass der Zug in den anderen Wagons ziemlich voll war und sehr wahrscheinlich alle Leute in Ella aussteigen werden. Ella ist nämlich einer der bekannteren Orte entlang dieser Zugstrecke. In Ella angekommen bewahrheitete sich dann auch unsere Befürchtung und mit viel zu vielen Menschen für einen so kleinen Bahnhof stiegen wir aus und folgten der Masse.

Ella, was früher bestimmt noch ursprünglich war, ist heute eine Backpacker Hochburg. Das Zentrum des Dorfs hat gar keinen Charm mehr, da sich Bars und Restaurants aneinander reihen. Überhaupt nicht typisch sri lankisch. Aber sobald man sich etwas ausserhalb in der Natur aufhält kann man den vielen Touristen etwas aus dem Weg gehen.

Wir unternahmen kurze Tagesausflüge zu der nahegelegenen ‚Nine Arches Bridge‘ und zum little Adam’s Peak, der kleineren Version zum Adam’s Peak in Delhouse. Der religiöse Hintergrund fehlt hier aber komplett. Eigentlich ist es nur ein weiterer Hügel in der Landschaft, von dem man aber eine gute Weitsicht hat.

Weiter erklommen wir auch den Ella Rock. Einen noch etwas höheren Berg als der kleine Adam’s Peak. Früh morgens liefen wir los, da es zu dieser Zeit noch etwas kühler ist. Wir starteten vom Dorf aus auf den Zuggleisen. Ja das war der offizielle Weg. Da hier nämlich nur etwa 5 Züge täglich durchfahren, dient es auch als super schneller ebener Weg in dieser hügeligen Landschaft. Vorbei an einem kleinen Wasserfall und kleineren Teeplantagen bahnten wir uns den Weg in den dichteren hochstämmigen Wald und somit auf die Höhe des Aussichtspunktes. Teilweise war es nicht ganz einfach den richtigen Weg zu finden, da nichts beschildert ist durch die Teeplantagen ein einziges Weg-Wirrwarr herrscht. Oben angekommen und mit schönem Blick in die Ferne, genossen wir dann unser mitgebrachtes Frühstück, das liebevoll von unserer Host-Mama zubereitet wurde.

Erfolgreich waren wir auch mit unserer Suche nach einem Sri Lankischen Kochkurses. Im ‚Ella Spice Garden‘ wird in kleinen Gruppen von max. 8 Personen ein etwa 3 stündiger Kurs angeboten. Es ist ein Familienbetrieb geführt von Vater und Sohn. Zuerst erhielten wir eine ausführliche Einführung in die verschiedenen Gewürze und Currymischungen, die in der Sri Lankischen Küche verwendet werden. Ganz gross sind Kurkuma, Zimt, Chilli und natürlich Knoblauch und Kokosnuss. Danach ging es an den Gasherd und wir schwangen die (Kokosnuss-) Kochlöffel. Das allseitsbekannte Dhalcurry, also rote Linsen eingekocht mit Kokosnussmilch, was eigentlich zu jeder Tageszeit gegessen wird, durfte natürlich nicht fehlen. Auch lernten wir wie das Kokosnuss-Sambal, was fester Bestandteil der Sri Lankischen Küche ist, hergestellt wird. Kokosnussraspel, natürlich frisch geraspelt, gemischt mit einer Paste aus frischen Tomaten, roten Zwiebeln und Chilli ergeben eine ausgezeichnete Mischung. Weiter kochten wir noch ein Kartoffel- und ein Knoblauchcurry. Letzteres bereitete uns dann auch noch am Tag danach „Freude“ ;). In einer guten Runde verbrachten wir einen sehr entspannten Abend und zu Hause werden unsere neu erlernten Kenntnisse sicherlich zur Anwendung kommen.

Wir waren froh eine Unterkunft etwas ausserhalb des Trubels bezogen zu haben. Das Little Paradies Inn, ein Homestay mit 3 Zimmer, wird von einer sehr herzlichen Familie mit 2 Kindern geführt. Es liegt etwas abseits, so dass wir dort ruhige Nächte verbringen konnten. Das Srilankische Frühstück war reichhaltig und sehr fein. Frische Früchte, Kokosnuss-Roti, Sambal und Dhal gehörten immer dazu. Auch das bestellte Abendessen war ein Traum und wieder einmal viel zu viel, aber das ist halt die Sri Lankische Gastfreundschaft.

Wir verlassen das Inland und somit die gebirgige Landschaft in Richtung Süden. In Kataragama, nahe dem Yala Nationalpark, versuchen wir unser Glück die hiesigen Leoparden zu sehen.