Wie schon vermutet, war die Anreise zur Insel Karimunjawa, welche nördlich von Java liegt, nicht ganz so einfach. Den Transport haben wir über unser Hostel in Yoyga gebucht, da wir über Nacht fahren müssen. So sind wir um Mitternacht bei unserem Hostel abgeholt worden und fuhren mit einem Van, ziemlich voll beladen, zum Hafen nach Jepara. Die Fahrt dauerte gefühlt ewig, da der Platz pro Person eher eng bemessen war. Am frühen Morgen sind wir dann mit dem Van am Hafen von Jepara angekommen und mussten nochmals 2 Stunden ausharren, da das Schnellboot erst um 9 Uhr fuhr. Wir waren froh, dass das Meer ziemlich ruhig war, so konnten wir in der zweistündigen Überfahrt etwas schlafen, obwohl im Innenraum des Schiffes antarktische Temperaturverhältnisse herrschten.
Auf der Insel angekommen wurden wir auch schon erwartet und zu unserer Unterkunft gebracht. Nachdem wir unser Gepäck abladen konnten gingen wir zum sogenannten ‚Nirvana‘ Strand und verbrachten einen erholsamen Nachmittag da.
Karimunjawa und seine Leute empfanden wir als sehr freundlich, hilfsbereit und entspannt. Die Atmosphäre steckt einen auch sogleich an und man entschleunigt sofort. Das einzige grössere Dörfchen auf der Insel bietet auch die meisten Essensmöglichkeiten, so dass man sich in den wenigen Strassen auch immer wieder über den Weg läuft, sei es Bewohner oder Tourist. Am Abend gehen auch die Meisten zum Alun-Alun, dem Dorfplatz mit Fussballfeld, wo temporär Stände aufgebaut werden, die dann unterschiedliches Essen anbieten. Frischer Fisch mit Reis oder Mie Goreng Ayam stehen da täglich zur Auswahl. Wir assen dort jeden Abend, ausser das eine Mal als uns unsere Gastgeber zum Abendessen einluden.
Viele Leute haben natürlich etwas mit dem Tourismus auf der Insel zu tun, sei es ein Hotel oder einen kleinen Essensstand zu führen oder Touren anzubieten. Der Massentourismus ist allerdings noch nicht auf der Insel angekommen – zum Glück! Die Verbindungen mit den Schnellbooten oder Kleinflugzeugen sind dafür einfach noch zu unregelmässig. Wahrscheinlich wird sich dies aber auch bald ändern, denn man spürt, dass sich die Insel im Wandel befindet. Es werden viele neue Unterkünfte gebaut und auf dem Festland sehr viel Werbung für die Insel gemacht. Mal schauen in welche Richtung sich das in der nächsten Zeit entwickeln wird.
Ein Highlight war der ganztätige Schnorchelausflug zu den umliegenden kleineren Inseln vor Karimunjawa. Zu 6. waren wir auf dem Boot und konnten nach Lust und Laune an verschiedenen Spots schnocherln. Die Sicht war super und es gab viele schöne farbige Fische zu sehen, unter anderem Clownfische oder Papageienfische aber auch eine Schildkröte konnten wir beobachten. Mit unserer neuen Gopro-Kamera konnten wir so auch schon etwas Erfahrungen sammeln, dabei sind für den Anfang schon gute Bilder und Videos entstanden. Ein super Mittagessen mit gegrilltem frischgefangenem Fisch gab es auch noch dazu. Es war ein wunderschöner und entspannter Tag.
Wir übernachteten 4 Nächte im Ayu Hotel. Es wird von einem deutsch-indonesischen Ehepaar geführt, Eryl und Marco, welches sehr herzlich und schon fast freundschaftlich mit uns umgegangen ist. Wir fühlten uns sehr wohl da. Insgesamt gibt es ca. 6 Bungalows und 3 Zimmer, die alle von ihnen selbst gebaut wurden. Eine hübsche und sehr grüne Anlage mit ausgezeichnetem Frühstück. Auch bei den Touren oder Rollervermietung sind sie behilflich und organisieren alles mit bestem Wissen und sehr gewissenhaft.
Wir verlassen die Insel nur ungern, doch die Neugier über die bevorstehenden Abenteuer beim Vulkan Bromo sowie Ijen, treiben uns weiter.