Galle – koloniales Flair zu gesalzenen Preisen

Von Talalla, einem ruhigen und noch wenig bekannten Badeort, reisten wir mit dem Bus nach Galle. Der Ort liegt nur gerade 60km weiter westlich und ist doch grundlegend anders.

Galle, ein stark geprägter Ort der Europäer, ist heute einer der grossen Sehenswürdigkeiten in Sri Lanka. Vorallem das gut erhaltene Fort rund um die Altstadt und die innenliegenden Häuser im Kolonialenstil ziehen unzählige Touristen an. Auch einige Westliche investierten zu früheren Zeiten in Hotels oder Restaurants, die nun ihre Blütezeit erleben. Daher ist Galle momentan auch sehr teuer, sei es zum Übernachten oder Essen und Trinken. Und die Tendenz wird wohl steigend sein, wie im ganzen Land.

Wir wollten es uns aber nicht nehmen lassen, diesem Örtchen einen Besuch abzustatten, weshalb wir dann dort für zwei Nächte blieben.
Mit dem Tuktuk fuhren wir vom Busbahnhof in die Altstadt zu unserer Unterkunft. Wir fühlten uns schon etwas in eine andere Welt versetzt, als wir durch das Fort (alte Stadtmauer), in die Altstadt Galles hineinfuhren. Es gab viele Juweliere, teure Bekleidungsgeschäfte und fancy Cafés und auch die Strassen waren sehr sauber. So gar nichts war so, wie wir es uns sonst so von Sri Lanka gewohnt waren. Eigentlich war es aber auch eine erfrischende Abwechslung, abgesehen von den vielen Touristen und den somit höheren Preisen vor Ort.

Es war eindrücklich zu sehen, wie stark doch der europäische Einfluss war und was bis heute noch davon erhalten blieb. So schlenderten wir gemütlich durch die Altstadt und auch über das breite Fort, das damals von den Portugiesen bzw später von den Holländern zur Abwehr gebaut wurde. Auch in diesem Jahrhundert, musste das Fort seine Stärke nochmals unter Beweis stellen, als ein Tsunami im Jahr 2004 auf Sri Lanka trifft. Viele historische Gebäude der Altstadt, mittlerweile UNESCO-Weltkulturerbe, konnten so vor der Zerstörung geschützt werden. Im Gegensatz dazu wurden tragischerweise ganz viele andere Küstenorte zu grossen Teilen überflutet.
Ob es noch immer viele Einheimische gibt, die in der Altstadt leben, lässt sich schwer sagen. Unser Eindruck war eher, dass es leider nur noch Wenige sind. Wir hoffen aber, dass die restlichen Bewohner nicht ganz aus der Altstadt in die Neustadt vertrieben werden und nicht Einrichtungen für Touristen weichen müssen.

Unsere Unterkunft ‚Bastille‘ liegt zentral in der kleinen Altstadt und besitzt 4 Zimmer. Anscheinend wurde die Unterkunft erst vor kurzem eröffnet. Die Zimmer schienen sehr neu und der Eingangsbereich, der zugleich Frühstücksraum noch etwas provisorisch. Unser Zimmer war aber wirklich sehr schön, gemütlich und sauber. Das Frühstück, welches inklusiv war, würden wir aber beanstanden. In der Vergangenheit assen wir eigentlich fast immer Srilankisches zum Frühstück, was super sättigt, lecker und gesund ist. Hier bekamen wir zwar Obst und eine Eierspeise, doch mit weissem Toast kann man uns leider wirklich nicht begeistern. Dementsprechend machte das Frühstück auch nicht satt. Schade war vorallem, dass niemand so wirklich darauf eingegangen war, als wir unser Anliegen mitteilten. Vielleicht gibt es zukünftig ja noch andere Gäste, die denselben Wunsch äussern, so dass sich etwas tut.

Von Galle ging es dann nordwärts mit dem Zug der Küste entlang. In Bentota, welches nahe zum Flughafen liegt, verbachten wir nun noch 2 Tage am Strand. Die Strände sind endlos lang, leer und schön. Auch das Wasser ist klar und gut zum Baden, doch fürs Schwimmen war die Strömung meist zu stark.

Im ‚New Jaya Villa‘ fanden wir ein gemütliches Homestay etwa 5 Minuten zurückversetzt zum Strand. Es hat einen wundervollen Garten und die Zimmer sind gut ausgestattet. Endlich bekamen wir wieder einheimisches Frühstück und auch Abendessen wurde für uns gekocht. Es waren zwei gelungene Tage und wir genossen es nochmals in vollen Zügen.

Unser Dreissig-Tage-Visum für Sri Lanka läuft nun aus. Wir haben dieses vielfältige Land, seine Leute sowie die Kultur, die Natur und auch das Essen sehr genossen und sind uns sicher, dass wir in Zukunft auch andere Teile des Landes bereisen werden.

Nur eine Flugstunde entfernt, liegt unser nächstes und vorerst letztes Ziel auf unserer 6 monatigen Reise in Asien: die Malediven. Auch dieses Land möchten wir so authentisch wie möglich bereisen. Seit 2008 ist es nämlich Einheimischen erlaubt Gästehäuser zu betreiben und so mit Touristen in Kontakt zu kommen. Wir werden uns mit öffentlichen Fähren bewegen und auf den Einheimischeninseln übernachten. Und natürlich freuen wir uns auch schon riesig in die dortige Unterwasserwelt einzutauchen.

2 Gedanken zu „Galle – koloniales Flair zu gesalzenen Preisen

  1. Wieder ist euch ein Land mehr ans Herz gewachsen und mit vielen schönen Erinnerungen taucht ihr nun in nochmals eine andere Welt ein…herzlichst Marianne

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