Wir flogen direkt von Singapur zu unserem ersten Halt in Indonesien, nach Yogyakarta, kurz Yogya. Die Stadt liegt im Zentrum der indonesischen Insel Java und ist mit etwa 650’000 Einwohnern die sechstgrösste Stadt Javas.
Obwohl wir bereits nach 2 Stunden Flug in Yogya waren, könnte der Kontrast zu Singapur grösser nicht sein. Von Überregulierung zu Chaos pur!
Der Verkehr ist einfach so laut und die Luft sehr belastet davon, was uns schon sehr zu schaffen gemacht hat. Und auch gerade im Vergleich zu Südostasien, wo wir schon waren, war es nochmals um einiges extremer.
Nachdem wir uns mit dem ÖV zum Hostel durchgeschlagen haben, mussten wir uns zuerst etwas ausruhen, bevor wir uns an die Pläne für die nächsten Tage in und um Yogya machten.
Zuerst wollten wir uns zu Fuss einen Eindruck der Stadt machen. Mit der Karte des Hostels begaben wir uns ins Getümmel. Auf dem Plan standen das Wasserschloss, der Königspalast und die bekannte Malioborostrasse, wo es viele Essens- und sonstige Verkaufsstände geben soll. Nach kurzer Zeit mussten wir jedoch feststellen, dass wir uns gehörig im Massstab getäuscht haben und die Distanzen viel grösser sind als gedacht. Geachtet auch der Hitze gingen wir daher nach dem Wasserschloss nur noch etwas durchs Quartier. Einige Male landeten wir unerwartet irgendwo in Wohnquartieren, wo uns die Leute mit Freuden begrüsst haben. Vorallem die Kinder waren sehr begeistert und wollten mit uns sprechen, uns die Hand geben oder dass wir von ihnen Fotos machen. Trotz den vielen Abgasen und anstrengenden Gehminuten entlang der Strassen war es ein schöner Nachmittag.
Am anderen Morgen mussten wir früh aufstehen um die Tempel Borobudur und Prambanan zu besichtigen. Wir entschieden uns dies mit einer Tour zu machen, da wir dies ansonsten nicht an einem Tag und vorallen Dingen nicht mit dem ÖV hätten machen können. Gestartet haben wir mit einer Sunrise-Tour zum Borobudur. Die Indonesier stehen total auf Sonnenunter- und -aufgänge. Zuerst geht man auf einen Hügel in der Nähe um den Sonnenaufgang zu sehen, was vorallem wegen dem Ausblick auf den Vulkan Merapi schön war, aber nicht unbedingt wegem dem Blick auf den Tempel. Danach besichtigten wir den Tempel selbst bevor wir dann zum Prambanan Tempel gefahren wurden. Beide Tempel waren sehr eindrücklich und teilweise sehr gut erhalten in ihren Detailarbeiten.
Die Nächte verbrachten wir im super netten ‚Good Karma‘ in einem Doppelzimmer. Für uns war es wie eine kleine Oase in der hektischen Stadt. Nur wenige Gäste können hier unterkommen, daher kommt man schnell in Kontakt mit Anderen und auch auf den Strassen von Yoyga sind nicht all zu viele westliche Touristen unterwegs. So läuft man sich immer wieder über den Weg, sei es auf der Strasse oder in Restaurants und es gibt einem das Gefühl von ein bisschen Vertrautheit. Gleich in der Nähe findet man auch sehr gute Essensmöglichkeiten und muss so am Abend nicht mehr all zu weit gehen.
Von Yoyga aus haben wir uns noch entschieden für zwei Nächte auf das Dieng Plateau (2000m ü.M.) zu fahren. Dort sollte es gut zum Wandern sein. Dort angekommen waren wir etwas ernüchtert über die Wege, da es Strassen waren und alle anderen indonesischen Touristen mit Rollern ‚wandern‘. Wir waren die einzig Westlichen, die am Strassenrand gelaufen sind und waren so auch eine grosse Attraktion, vorallem für die indonesischen Touristen. Wir würden wahrscheinlich nicht nochmal dort hochfahren, da es immerhin doch 5h mit dem Bus dauerte. Es war aber eine Erfahrung wert.
Uns ist aufgefallen, dass hier für jede noch so kleine Arbeit gleich ein eigener Job erfunden wird. Zum Beispiel gibt es fast bei jeder Ein- und Ausfahrt selbsternannte Einweiser, die mit ihrer Trillerpfeiffe den Verkehr aufhalten, so dass man sich, ohne zu kollidieren, wieder in den turbuleten Verkehr eingliedern kann. Für etwas Kleingeld zeigt man dann dem Einweiser seinen Dank. Oder auf dem Weg zum Sunrise-Viewpoint gab es zwei Männer die einem das Ticket verkauften, zwei Meter später zwei Männer, die das Ticket kontrollierten danach alle zwei Meter einen Mann, der die Treppenstufen bis ganz nach oben zum Aussichtspunkt beleuchtete. Immerhin besser als nichts zu tun.
Das indonesische Essen hat uns bis jetzt auch sehr gut geschmeckt. Zu Beginn mussten wir uns die indonesischen Worte für das Essen aneignen. Jetzt können wir uns aber auch ohne englisch etwas zu Essen oder Trinken bestellen. Die Worte werden einfach aneinander gereiht. Hier ein kleiner Einblick:
Nasi = Reis
Mie = Nudeln
Ayam = Poulet
Sapi = Rind
Goreng = gebraten
Rendang = Curry
Bintang = indonesisches Bier
Uns zieht es weiter in Richtung Norden ans Meer. Genauer gesagt auf die kleine Insel Karimunjawa. Die Anreise dorthin wird nicht ganz einfach werden, doch wir hoffen es lohnt sich.
Auch dieser Bericht ist sehr eindrücklich..Ich versuche mir jeweils noch die Gerüche und Geräusche vorzustellen, was mir natürlich nur bedingt gelingt..Liebe Grüße Marianne