Georgetown – charmant und authentisch

Nach den verregneten und kalten Tagen im Hochland freuten wir uns auf besseres Wetter. Die Insel Penang nahe der Küste war einfach zu erreichen. Es gibt zwei lange Autobahnbrücken, die die Insel mit dem Festland verbinden. So konnten wir mit dem Bus gemütlich durchfahren und mussten nicht auf eine Fähre umsteigen. Am Abend bei unserer Ankunft in Georgetown, der grössten Stadt auf der Insel, regnete es in Strömen. Trotzdem waren die Temperaturen aber sehr angenehm. 

Georgetown, mit seinen rund 200’000 Einwohnern, besitzt ein charmantes Zentrum, das noch viele Überbleibsel der Kolonialzeit beherbergt. Vorallem die Briten waren prägend für die Stadt. Viele Fassaden im Zentrum sind noch ursprünglich, jedoch gibt es im Innern der Häuserzeilen meist modern ausgebaute Cafés, Läden und Restaurants. Aber auch immer noch etliche Wohnhäuser, die nicht verändert worden sind. Wir empfanden es als gute Mischung zwischen Einheimischen und Touristen, die sich in der Stadt bewegten und die Stimmung war sehr relaxt und authentisch. Auch gibt es unzählige Streetart Bemalungen in der ganzen Stadt verteilt. Das ein oder andere gibt sogar ein lustiges Motiv her :). Die Armenian oder Stewart Street sind dafür gut geeignet. 

Einen Tagesausflug zum Nationalpark von Penang inklusive einer kleinen Wanderung unternahmen wir zur frühen Morgenstunde, da es schon sehr heiss werden kann im Verlaufe eines Tages. Ganz einfach mit dem 101 Bus fährt man vom Zentrum von Georgetown zum Eingang des Parks. Einige Wege im Nationalpark sind zwar wegen dem vielen Regen in letzter Zeit geschlossen, doch der Weg zum Turtle Beach war zum Glück begehbar. Die circa 2-3 stündige Wanderung hin und zurück ist leicht zu meistern. Wichtig ist nur, dass genug Wasser mitgenommen wird, denn obwohl der Weg die meiste Zeit im Schatten der Bäume und Pflanzen verläuft, wird einem durch die extreme Feuchtigkeit viel Wasser entzogen. Die schönen und gut begehbaren Wege führen teilweise an idyllischen Bächen und zwischen dichtem Regenwald hindurch. Am Ziel, dem Turtle Beach, angekommen, kann zwar nicht gebadet werden, da im Wasser ziemlich viele Quallen leben, doch bietet sich ein schöner Ausblick für einen Mittagssnack. 

Auch hier in Georgetown gibt es wieder die gut durchmischte Bevölkerung aus Indern, geschäftigen Chinesen, Araber etc. So auch das Essensangebot. Wir wurden schlussendlich meistens von indischen Garküchen angezogen. Die indische Küche ist für uns schon einiges vielfältiger als die Malayische, die sehr ähnlich wie die indonesische Küche ist. Dies durften wir ja schon ausgiebig ganz am Anfang unserer Reise zu genüge kosten. Unsere indischen ‚all time‘ Favoriten sind auf alle Fälle verschiedenste Lassis (Joghurtgetränk), Gemüse wie Okraschoten oder Chabis und natürlich Tandoori oder Butter Chicken. Auch zum Mitnehmen gibt es ganz viele Dinge. Getränke werden einfach in Plastiktüten geschüttet und ein Babanenroti in Packpapier, so kann man es gut unterwegs essen bzw trinken. Alle diese Gerichte sind auch eigentlich in jedem indischen Strassenladen zu haben und super fein!

Die ‚Armenian Suite‘ in der Armenian Steet bot ein super Preis-Leistungsverhältnis. Die Zimmer mit eigenem Bad waren total gemütlich und wir fühlten uns dort sehr wohl. Zu Anfang buchten wir dort 2 Nächte um zu testen wie es uns gefallen wird. Nach der ersten Nacht war schon klar, dass wir dort alle unsere 4 Nächte verbringen würden. Frühstück wird zwar keines angeboten, doch gibt es in der nahen Umgebung unzählig viele Optionen. 

Mit der Fähre reisen wir nordwärts nach Langkawi, gleich an der Grenze zu Thailand. Auch diese Insel hat viel zu bieten und wir sind gespannt auf die kommende Zeit. 

Cameron Highlands – Tea Time

Die Anreise ins 1’440m ü.M. gelegene Tanah Rata in den Cameron Highlands war von Kuala Lumpur aus schnell organisiert und verlief unspektakulär. Während der ganzen 4 stündigen Busfahrt hat es ununterbrochen geregnet und auch als wir uns vom Busterminal in Tanah Rata auf den Weg zur Unterkunft machten, regnete es heftig weiter. So entschieden wir uns in einem der vielen gedeckten indischen Restaurants zuerst einmal etwas zu essen. Schlussendlich hat uns die Mittagspause im Restaurant jedoch nicht davor bewahrt, bei strömendem Regen zu unserer Unterkunft zu laufen. Es wollte den ganzen Tag einfach nicht aufhören zu regnen. Da im Hochland gelegen waren die kühlen 15 Grad auch nicht gerade förderlich für eine ausgelassene Stimmung.

Unsere Unterkunft das Father’s Guesthouse liegt leicht abseits der Hauptstrasse und ist vom Busterminal in 10min zu Fuss zu erreichen. Uns hat es hier gut gefallen. Die Zimmer sind zwar einfach und die Sauberkeit des Gemeinschaftbades ist nicht über alle Zweifel erhaben, aber es herrscht eine angenehme Traveller-Atmosphäre und man kommt leicht in Kontakt mit anderen netten Reisenden.

Es gibt einige wirklich gute Restaurant in dem kleinen Städtchen, am Besten geschmeckt hat es uns im ‚Singh Chapati‘. Das kleine, familiengeführte, indische Restaurant legt viel Wert auf frisch zubereitete Speisen mit lokalen Produkten ohne künstliche Zusatzstoffe oder Zucker. Super lecker!

Nach dem total verregneten Ankunftstag waren die nächsten Tage glücklicherweise ziemlich trocken, aber auf die Sonne warteten wir vergebens. Wir konnten aber trotzdem Einiges sehen in den Cameron Highlands. An einem Tag erkundeten wir beispielsweise auf eigene Faust die Bharat Teeplantagen und spazierten durch die Wälder der Umgebung. Für eine richtige Trekkingtour, welche wir eigentlich machen wollten, war das Wetter aber zu unbeständig und die Wege zu matschig und rutschig. So entschieden wir uns stattdessen eine geführte Tour zu buchen. Wir besuchten die BOH (Best of Highlands) Teeplantage und deren Produktionsfabrik, sowie eine ‚Erdbeerfarm‘ und machten eine kurze Wanderung durch einen moosbewachsenen Wald. Unser Guide Satu konnte uns viel über die Teeproduktion, die Pflanzen- und Tierwelt, aber auch über die Geschichte der Highlands erzählen. So stammt der Name der Highlands von einem britschen Landvermesser, welcher die Highlands 1885 entdeckte. Auch erfuhren wir, dass die BOH-Plantage, welche ebenfalls von den Briten 1929 gegründet wurde noch heute von einer schottischen Familie verwaltet wird. Und wusstet ihr, dass Grün- und Schwarztee vom selben Teebaum stammen!? Es war auf jedenfall ein sehr interessanter und informativer Tag mit einer coolen, kleinen Reisegruppe und einem guten Guide.

Von den Cameron Highlands geht es nun weiter nach Georgetown auf der Insel Penang. Einem weiteren Ort, der von der britischen Kolonialregierung geprägt wurde.